Karel Appel

1921 geboren in Amsterdam
2006 gestorben in Zürich

Karel Appel

1921 geboren in Amsterdam
2006 gestorben in Zürich

Persönliche Daten

1940-1944 Studium an der Reichsakademie in Amsterdam
1948 Gründung der Nederlandse  Experimentele Groep in Amsterdam, zusammen mit Corneille und Constant
1948-1951 Mitbegründer der Künstlergruppe CoBrA
1953 Teilnahme an der Biennale von São Paulo
1954 UNESCO-Preis auf der XXVII. Biennale in Venedig
1957 Erste Reise in die USA und Mexiko
1959 Großer Preis für Malerei, V. Biennale von São Paulo
1959 Documenta II, Kassel
1960 Internationaler Preis der Guggenheim Foundation
1964 Documenta III, Kassel
ab 1990 pendelt zwischen seinen Ateliers in New York, Connecticut, Monaco und der Toskana
1999 Gründung der Karel Appel Foundation


Zum Werk


Karel Appel gilt als bedeutendster Künstler der Niederlande nach 1945. Er überwindet in seinem Werk die Trennung von Figur und Abstraktion in einer expressiven spontanen Ausdrucksweise. Im Alter von fünfzehn Jahren malt er erste Landschaften in Anlehnung an Claude Monet.
 

Nach dem Studium an der Akademie begegnet er in Paris Werken der Art Brut und setzt sich mit Kinderzeichnungen und außereuropäischer Kunst auseinander. Mit Asger Jorn und anderen Künstlern gründet Karel Appel die Gruppe CoBrA (1948-1951). Aus den Anfangsbuchstaben der Hauptstädte gebildet, aus denen ihre Protagonisten stammten – Copenhague, Bruxelles und Amsterdam – stellt sich CoBrA gegen künstlerische Akademismen und bezieht sich auf das Ursprüngliche, das Wilde und Emotionale. Appel entwirft in dieser Zeit kindlich-naive Bildwelten und gestaltet reliefartige Assemblagen aus Holzteilen sowie Bronzeskulpturen, die afrikanische Einflüsse erkennen lassen.
 

Ab 1951 lebt Karel Appel in Paris. In den Bildern aus dieser Zeit prallen vermehrt Farbmassen aufeinander; grell und unbändig beherrschen sie den Bildraum.
 

In den 60er Jahren verliert sich die Figur in wilden Formen und dynamischen Gesten, die die Materialität der Farbe als Ausdrucksträger in den Vordergrund rücken. In den 90er Jahren wird der Pinselstrich moderater und die Figuren klarer. Die Nähe zur Art Brut wird erneut in Bildern von Kopffüßlern deutlich. In den letzten Jahren vor seinem Tod 2006 wird die toskanische Landschaft Appels Inspirationsquelle.
 

Figur und Abstraktion finden sich innerhalb eines Bildes wieder und die Hintergründe bleiben oft unbearbeitet. Ein Ausdruck seines kreativen Schaffens war es, die Malerei mit anderen Künsten zu verbinden. So bringt er 1982 seinen ersten Gedichtband heraus und entwirft für die Salzburger Festspiele 2006 das Bühnenbild für Mozarts „Zauberflöte“.
 

Einsamer Vogel
Wenn ich ein Vogel wäre
So würden sie sagen
Er fliegt einsam und allein
Würden sie sagen
Er fliegt durch die Nacht
Ich fliege höher und höher
Bin gar kein Vogel mehr

aus: Karel Appel, Gedichte, Bern 2000, S. 28.

 
Maria-Theresia Moritz

In seinem Studio, Rue Brenzin in Paris, 19621 / 3
Devil Women2 / 3
The Whirling Sun3 / 3
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