Asger Jorn

1914 geboren in Vejrum, Dänemark
1973 gestorben in Århus, Dänemark

Asger Jorn

1914 geboren in Vejrum, Dänemark
1973 gestorben in Århus, Dänemark

Persönliche Daten

1936 Studium an der Académie Contemporaine in Paris bei Fernand Léger
1934-1950 Mitarbeit in den Künstlergruppen "Linien" und "Hoest"
1941 Mitbegründer der Zeitschrift "Helhesten"
1948-1951 Gründungsmitglied der Künstlergruppe CoBrA
1949 gibt er die erste Nummer der Zeitschrift CoBrA heraus
1954-1956 Gründung der "Mouvement International pour un Bauhaus Imaginiste"
1957-1961 Mitbegründer der "Situationistischen Internationale"
1959 Beteiligung an der documenta II in Kassel
1962 erste Einzelausstellung in New York in der "Lefebre Gallery"
1964 Beteiligung an der documenta III in Kassel

Zum Werk

"In unserem Experiment versuchen wir, Gefühle spontan auszudrücken, ohne der Vernunft irgendeine Kontrolle darüber zu erlauben. Unser Ziel ist es, der Herrschaft der Vernunft zu entfliehen […], um ein selbst bestimmtes Leben zu führen." 1
Asger Jorn

Mit seinem Werk als Maler, Keramiker und Kunstphilosoph, seinen Theorien und seinen Aufsätzen über Kunstphilosophie übt Asger Jorn nicht nur in der Gruppe CoBrA einen großen Einfluss aus. Er beginnt als Porträt- und Landschaftsmaler und wendet sich ab 1934 unter dem Einfluss von Kubismus, Bauhaus, Dada, Wassily Kandinsky, Fernand Léger und Le Corbusier der abstrakten Malerei zu. Über den automatischen Ansatz der Surrealisten Hans Arp und Max Ernst und die spielerische Spontaneität von Miró und chinesischer Kalligraphie findet Asger Jorn zu einem abstrakten surrealistischen Malstil, in dem er mythische Figuren in einem an Paul Klees poetische Fantasien erinnernden Linienspiel in leuchtenden Farben spontan auf die Leinwand setzt. Während der CoBrA-Zeit pflegt Asger Jorn einen sehr dramatischen Stil mit schweren Formen und dunklen Farben, der an Edvard Munchs Werk erinnert.

Ab dem Jahr 1949 tauchen mythische Geschöpfe mit großen Augen und Köpfen auf, die mit der Schlichtheit einer Kinderzeichnung wiedergegeben sind. Mitte der 1950er findet Jorn zu dem Stil, der ihn berühmt macht. Der ungestüme Umgang mit der Linie weicht ausdrucksstarken Farbmassen, aus denen schattenhafte Dämonen den Betrachter bedrohen. In leuchtenden, dick aufgetragenen Farben, zeigen seine Gemälde häufig spukhafte Wesen, die zwischen Tier und Mensch festzumachen sind.

Jorn nennt seine Kunst auch "Forschungsmethode" zur Erkundung des mythischen Kerns der menschlichen Wirklichkeit, den er in seiner Interpretation darstellt. 1950 schreibt er an Constant: "Man kann zur Wahrheit nur gelangen, indem man seine Vorstellungskraft einsetzt, um die unglaublichsten Bilder zu malen, so wie jene von Bosch und Bruegel, aber man muss eine Bildsprache wie jene der alten amerikanischen Indianer, der Wikinger und der primitiven Völker verwenden, und nicht eine surrealistisch-naturalistische Sprache." 2

Mela Maresch
Zitate 1 und 2 aus: E. M. H. van Dooren, Highlights of the Collection, Cobra Museum of Modern Art, Amstelveen, 2007
Asger Jorn, Havanna, Kuba 19681 / 1
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