Studium an der Cooper Union for the Advancement of Science and Art, New York
1988-91
Aufenthalt in Neapel
Zum Werk
Philip Taaffes Interesse an der Geschichte der Natur und des Ornaments zieht sich durch seine Malerei. Um 1994 beginnt er
damit erste Käferformen in Reih und Glied seine Bilder bevölkern zu lassen. In der Folge sind es u. a. Schlangen und Echsen,
aber auch winzige Insekten, die als deren Beute ins Bild kommen. Aus seiner Bibliothek mit Büchern über Flora und Fauna entlehnt
Philip Taaffe Abbildungen, die er zu Siebdrucken vergrößert, als Schablonen ausführt oder als selbst gefertigte Abziehbilder
in seine Malerei integriert. Typische Motive sind Spiralen und Räder, aber auch usbekische Fliesenmuster oder Eisenornamente
finden Eingang in seine Bildkompositionen. Diese baut er schichtweise auf, aus oft monochrom gemalten Hintergründen, Siebdrucken
von Tier oder Pflanzenmotiven und geklebten Elementen.
"In der Natur gibt es keine Symmetrie, sie ist ein imaginäres Konstrukt." 1
Hier fließen Abstraktes und Dekoratives ineinander, verbinden sich naturgeschichtliche Darstellungen mit ornamentalen Ideen
der dekorativen Kunst wie sie aus der frühen Moderne bekannt sind. Taaffes Formensprache vermittelt in ihrer Wiederholung
eine Gültigkeit über eine zu bestimmende Zeit hinaus. Die stilisierten Farne, Schmetterlinge, Eidechsen und fließenden Formen
wirken der Vergangenheit verpflichtet, öffnen für Philip Taaffe jedoch eine Freiheit, die es ihm ermöglicht ein weites Feld
von Bedeutungen zu öffnen.
Maria-Theresia Moritz
1) Philip Taaffe in : Philip Taaffe, Wiener Secession 1996.