Otto Zitko

1959 geboren in Linz
Lebt und arbeitet in Wien

Otto Zitko

1959 geboren in Linz
Lebt und arbeitet in Wien

Persönliche Daten

1977-82 Universität für angewandte Kunst Wien
1996 Monsignore-Otto-Mauer-Preis
2004 Preis der Stadt Wien für bildende Kunst

Zum Werk

Otto Zitko beginnt in den 80er Jahren mit einer expressiven Malerei und wird in dieser Zeit den abstrakten Künstlern der sogenannten "Neuen Wilden" zugerechnet. Ähnlich wie Herbert Brandl, in dessen Malerei damals auch Erinnerungen an Natureindrücke bewahrt sind.

Bekannt wurde er vor allem durch seine Zeichnungen, die nach den Worten von Peter Weibel Grenzformen1 darstellen: Bizarre, keiner Ordnung folgende Übereinanderlagerungen von Strichen, die in ihrer gestischen Anordnung eine starke, chaotische Rhythmik erzeugen. Die aus der Feinmotorik der Künstlerhand entstehenden Zeichnungen sind teils mit figürlichen Elementen besetzt. Die Jahre 1986/87 bezeichnet der Künstler selbst als das Ende seiner Ölmalerei.

1991 gestaltet Zitko die Fotoserie einer „Inspiration“: eine Reihe von Abbildungen ständig sich verändernder Rhythmen, die in ihrer jeweiligen Phase, eingefangen von der Kamera im Raum Kurven bilden. Zitko wählt schließlich gerußte Glas- und Aluminiumplatten als Bildträger, in die er sensitive Linien in die schwarze Schicht zeichnet, wodurch kontrastreich das helle Glas wieder zum Vorschein kommt.

In der Wiener Secession überzieht der Künstler 1992 zwei Wände, das Ver Sacrum Zimmer und das graphische Kabinett, mit dem ihm eigenen Lineament. Die Linien verlassen die ihr zugedachte Fläche und werden raumübergreifend über die Ecken und Kanten der Wände gezogen.

Das Konzept der zeichnerischen Geste in Verbindung mit dem Raum wendet Zitko dann in verschiedenen Städten an. Er „bezeichnet“ alle Wände des Ausstellungsraumes, der dadurch selbst zum Kunstwerk wird. Gegen Ende der 1990er werden seine Liniengeflechte zarter, harmonischer und sogar durch die wiederholte Kreisführung ornamentaler. Der Betrachter befindet sich innerhalb des graphisch durchzogenen Raumes und kann so selbst „Im-Kunstwerk-Sein“.

In den 2000ern wird Zitkos Linienspiel durch die Verwendung von Primärfarben, besonders durch das Rot, plakativer und verleiht dem weißen Raum eine geschlossene Struktur. Wie Hemma Schmutz sachlich formuliert, „entwickelt Otto Zitko seinen piktoralen Graphismus aus dem Körper heraus, aus seinen Dimensionen, seiner Motorik und seiner Sensibilität“.2 Seine Formensprache, abhängig vom jeweiligen Moment seiner Befindlichkeit, lebt vom Kratzen, Schraffieren, Wischen und schnellen Überlagerungen von geraden und gebogenen Linien.

Elisabeth Pokorny-Waitzer
 
1) Peter Weibel, in: Otto Zitko, AK Museum van Heedendaagse Kunst; Wien: Galerie Peter Pakesch, 1984, S. 21 (ohne Seitenangabe).
2) Hemma Schmutz, “Techniken des Körpers. Zur Malerei Otto Zitkos“, in: Otto Zitko, AK Bunkier Szutki, Krakau, 2006, S.2.
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Ohne Titel2 / 4
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