Gabriele Bösch stellt eine Schau mit rund 80 Werken aus den Beständen der Sammlung Essl und Leihgaben unter dem Blickwinkel
Foto/Kunst zusammen. Die fotokünstlerischen Exponate aus der Sammlung werden großteils zum ersten Mal präsentiert und in einen
malerischen Kontext gestellt, der es ermöglicht, einen spannenden Diskurs über Malerei und Fotografie zu führen. Die Konfrontation,
wie die Annäherung künstlerischer Verfahren und Standpunkte von Fotografie und Malerei, waren wesentliche Kriterien der Werkauswahl
für diese Ausstellung.
Das zunehmende Interesse der Sammler an der zeitgenössischen, künstlerischen Fotografie in den vergangenen Jahren ist nicht
nur symptomatisch für den generellen Trend im Umgang mit künstlerischen Medien, sondern die heutige Nähe der Sammlung Essl
zur künstlerischen Fotografie zeigt auch eine Ergänzung, die einem sich laufend erweiternden Bildbegriff entspricht.
Das große Format, das an das klassisch, repräsentative Tafelbild erinnert, findet sich bei Thomas Struth. Fotografien von
Marie-Jo Lafontaine sind mit monochromer Malerei kombiniert. Die Verflechtung von malerisch-zeichnerischer Technik mit fotografischem
Material zeigt die österreichische Künstlerin Eva Schlegel.
Durch die Fokussierung der Fotografie beraubt Sean Scully Häuserfassaden ihres Kontextes und macht aus ihnen ortlose Flächen, die ausschließlich durch die Konstellation der Türen und Fensteröffnungen und deren spezifische Farbigkeit identifizierbar sind. Derart finden sich Flächen und Farben in seiner Malerei wieder. Weitere Künstler in der Ausstellung sind: Shirin Neshat, Vanessa Beecroft, Nan Goldin, Ilse Haider, Gottfried Helnwein, Tracey Moffatt, Bernd & Hilla Becher, Matthias Kessler, Manfred Willmann u.v.a.