Seit fast fünfzehn Jahren interessiert sich das Sammlerehepaar Agnes und Karlheinz Essl für die Künstler aus Gugging. Zu einer
ersten Begegnung mit Professor Navratil, dem damaligen Leiter des N.Ö. Landeskrankenhauses für Psychiatrie und Neurologie
in Klosterneuburg-Gugging kam es Anfang 1985. Im Zuge der Beschäftigung mit den Werken Arnulf Rainers, Franz Ringels und Peter
Pongratz', die sich intensiv mit den Werken der Künstler aus Gugging auseinandersetzen, erwuchs bei den Sammlern das Interesse
an den Gugginger Künstlern. Von der ursprünglichen Kunst fasziniert, begannen sie eine umfangreiche Sammlung aufzubauen.
Immer wieder wird das "Haus der Künstler" besucht, mit den Künstlern geredet, ihre unterschiedlichen Stimmungen miterlebt
und ihr künstlerisches Schaffen mit Interesse verfolgt. Schon beim ersten Besuch des "Hauses der Künstler" erwarben die Sammler
46 Werke der Künstler Hauser, Tschirtner, Walla, Johann Garber, Fritz Opitz, Philipp Schöpke und Johann Fischer. Heute wird
der Bestand der Gugginger Künstler in der Sammlung Essl, der inzwischen weit mehr als 100 Werke umfaßt, als repräsentativ
angesehen. Zahlreiche dieser Werke werden erstmals öffentlich in einer Ausstellung einem größeren Publikum vorgestellt.
Die Werke der Gugginger Künstler, die zu den wichtigsten Vertretern der "art brut" gezählt werden und die 1990 den "Oskar Kokoschka-Preis" verliehen bekamen, wurden inzwischen in zahlreichen Museen weltweit gezeigt. Nach dem Museum moderner Kunst, Palais Lichtenstein, wird das Schömer-Haus nun im Raum Wien zu einem weiteren wichtigen Ort der Präsentation der Kunst aus Gugging.
Mit der Ausstellung Carom.! Kunst aus Gugging in der Sammlung Essl möchten die Sammler Agnes und Karlheinz Essl, neben ihrem
großen Respekt vor der Leistung der außergewöhnlichen Künstler-Persönlichkeiten, auch ihre Entdecker und Förderer würdigen.
Es werden unter anderem Hauptwerke von Johann Hauser, Oswald Tschirtner und August Walla zu sehen sein. Für diese Ausstellung
werden einige der von Dr. Feilacher betreuten Künstler speziell für den Ausstellungsraum des Schömer-Hauses konzipierte Werke
einbringen, auch hier sind Tschirtner und Walla beteiligt. Das monumentale Stiegenhaus des Schömer-Hauses wird von einem großformatigen
Werk von Oswald Tschirtner dominiert werden.
Die Künstler
Johann Fischer, Johann Garber, Johann Hauser, Rudolf Horacek, Franz Kamlander, Franz Kernbeis, Johann Korec, Heinrich Reisenbauer,
Arnold Schmidt, Philipp Schöpke, Oswald Tschirtner und August Walla