Gezeigt werden Objekten von Dieter Roth, die mehr an eine Rumpelkammer erinnern als an häre Kunstgebilde, und Daniel Spoerris
dreidimensionale Werken aus vorgefundenem Material des Flohmarkt-Alltags. Die poppigen, frühen Bilder von Christian Ludwig
Attersee entführen den Betrachter in eine Welt sensiblen Humors. Natürlich darf auch Martin Kippenberger nicht fehlen, der
mit großer Finesse versteht, sich über sich selbst, die eigenen Werke, die Kunst, die Künstler, die Politik und vieles mehr
lustig zu machen. Oder Franz Ringel, dessen provozierend-erschreckende Figuren-Erfindungen zum Lächeln reizen, vielleicht
gerade weil sie sich in beklemmenden Situationen befinden.
Das zunehmende Interesse der Sammler an der zeitgenössischen, künstlerischen Fotografie in den vergangenen Jahren ist nicht
nur symptomatisch für den generellen Trend im Umgang mit künstlerischen Medien, sondern die heutige Nähe der Sammlung Essl
zur künstlerischen Fotografie zeigt auch eine Ergänzung, die einem sich laufend erweiternden Bildbegriff entspricht.
Der Witz mit seiner berechenbaren Reaktion, dem Lachen, existiert nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch in der bildenden
Kunst. Doch wo beginnt das Lachen, wo gefriert es? Ironie, "Schwarzer Humor", Sarkasmus sind ebenso Elemente des Witzes, die
auch als künstlerische Formulierungen immer wieder Verwendung finden und beim Betrachter oft das provozierte Lachen im Keim
ersticken.
Viele Künstlerinnen und Künstler spielen in ihren Arbeiten mit einer Logik, die sich Erklärungen entzieht. Sensibel und mit
tiefem Ernst werden die Sujets ausgelotet, und Witz und Ironie, die die Exponate der Ausstellung FALLOBST miteinander verbinden,
eingesetzt. Das Spektrum der Motive reicht weit, da man sich über vieles ernsthaft amüsieren kann.
Manches stellt eine Gratwanderung dar. So mancher Besucher und auch Künstler wird sich vielleicht dagegen wehren, das eine
oder andere Werk in diesem Kontext zu sehen. Aber vorhanden ist der Witz in diesen Kunstwerken, denn bei der Auswahl wurde
zunächst ein Lächeln gezeigt, wenn auch manchmal nur kurz.
"In der Malerei musst Du gucken, was ist noch übrig an Fallobst, das Du malen kannst. Da ist das Ei zu kurz gekommen, das
Spiegelei ist zu kurz gekommen, die Banane hatte ja schon der Warhol gehabt. Du nimmst Dir eine Form, es geht ja immer um
kantig, um quadratisch, um die und die Formate, um den Goldenen Schnitt. Das Ei ist weiss und schal, wie kann daraus ein farbiges
Bild entstehen?"
(Martin Kippenberger)