Dr. Hans-Werner Schmidt, Direktor des Museums der bildenden Künste Leipzig, begleitet die junge Leipziger Kunstszene seit
Jahren und konnte für die Ausstellung als kompetenter Berater gewonnen werden.
In den letzten Jahren hat sich die traditionsreiche Buch- und Musikstadt Leipzig zu einer Metropole der zeitgenössischen Kunst,
insbesondere der Malerei, entwickelt. Die so genannte >Neue Leipziger Schule< wird international von Sammlern und Kritikern
viel beachtet, einige der jungen Künstler sind zu Stars geworden deren Werke regelrecht 'gehyped' werden.
Einzigartig ist das Phänomen einer Malerei-Szene, die von der vierten erfolgreich arbeitenden aufeinander folgenden Lehrergeneration
der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig geprägt wird.
Bei allen jungen Künstlern aus Leipzig fällt eine hohe handwerkliche Qualität auf. Oft sind Realität und Fiktion seltsam ineinander
verwoben, ein detailgenaues Studium der Realität mit einem partiellen Auflösen ins rein Malerische verbindet viele der Arbeiten.
Die Sammlung Essl zeigt die bisher international größte Zusammenschau dieses Phänomens einer äußerst erfolgreichen lokalen
Kunstszene. Die Ausstellung umfasst rund 100 Werke von 29 Künstler/innen und spannt einen zeitlichen Bogen von 1960 bis heute.
Der Hauptteil der gezeigten Arbeiten ist innerhalb der letzten 10 Jahre entstanden und befindet sich im Besitz der Sammlung
Essl.
In der Ausstellung vertretene Künstler/innen sind Maler wie Tilo Baumgärtel, Christian Brandl, Peter Busch, Hartwig Ebersbach,
Tim Eitel, Martin Kobe, Uwe Kowski, Tobias Lehner, Ulf Puder, Neo Rauch, Christoph Ruckhäberle, David Schnell, Matthias Weischer
und die Fotografen Matthias Hoch, Maix Mayer und Ricarda Roggan
Neben Werken der jungen Künstler/innen werden auch Arbeiten jener Maler präsentiert, die als einflussreiche Lehrergeneration
(“Leipziger Schule“) in den 1960ern der kommunistischen DDR beginnen, neben Staatsaufträgen auch individuelle Bildthemen zu
behandeln (Wolfgang Mattheuer, Bernhard Heisig, Werner Tübke). Auch die nächste Malergeneration mit Künstlern wie Sighard
Gille und Arno Rink hat die jüngere Generation beeinflusst, deren namhaftester Schüler, Neo Rauch, heute selbst schon eine
Professur an der Hochschule für Grafik und Buchkunst innehat.
Des Weiteren sind in der Ausstellung vertreten: Wolfram Ebersbach, Henriette Grahnert, Rosa Loy, Evelyn Richter Annette Schröter, Erasmus Schröter, Tilo Schulz.