ONLY FIRE

Fabrizio Plessi
Mi, 28.11.2001 - So, 17.02.2002
Großer Saal

ONLY FIRE

Fabrizio Plessi
Mi, 28.11.2001 - So, 17.02.2002

Großer Saal

Die Sammlung Essl präsentiert Videoskulpturen und Zeichnungen des 1940 in Reggio Emilia, Italien, geborenen und seit 1963 in Venedig lebenden Künstlers Fabrizio Plessi. Im Kunsthaus der Sammlung bespielt Plessi zwei Raumsituationen, den 800 m2 umfassenden Großen Saal sowie die sich über zwei Stockwerke erstreckende Rotunde.

Gezeigt werden Objekte, die sich ausschließlich mit dem Thema "Feuer" beschäftigen: Kraftvolle Installationen aus elektronischem Feuer und archaischen Materialien, ergänzt durch zahlreiche Zeichnungen zu Plessis Projekten der vergangenen Jahre.


Die in der Sammlung Essl präsentierten Videoskulpturen mit dem Inhalt "Feuer" bestehen aus schräg stehenden, rostigen Stahlwänden, die in unterschiedlichen Höhen mittels Tauen befestigte Baumstämme tragen. Auch Eisentische, Eisenstühle, Äxte, Karren und andere Gegenstände aus dem Alltag sind in die Stahlkulissen montiert. In die Baumstämme ist elektronisches Feuer per Monitor eingebaut; am äußeren Ende der Stämme sind Brandspuren deutlich sichtbar – die Kraft des virtuellen Feuers lodert, es ist nur eine fiktive Frage der Zeit, bis der ganze Baumstamm, das Objekt und sein Umraum in Brand gesteckt werden... Plessis "Brandherde der Virtualität" stellen Fragen nach der Vergangenheit, nach Vergänglichkeit, nach der Gewalt von Urkräften aber auch nach der Zukunft. Bei Plessis Präsentation in der Sammlung Essl sind Videotechnik und Videobild stark zurückgenommen; die Formensprache ist dominant.
 

In der Rotunde schwebt ein 6 Meter langer Baumstamm – 600 kg schwer. Bisher hat Plessi seinen "Hängenden Wald" immer mit Wasservideos bespielt; für die Präsentation in der Sammlung Essl schafft der Künstler eine Skulptur, die Feuer ausströmt; Feuer das unterhalb des Baumes in einem eisernen Bassin aufgefangen wird.
 

Präzise berücksichtigt Plessi die Gesetze von Proportion, von Horizontalität und Vertikalität. Seine Projekte plant der Künstler auf Papier. In der Ausstellung werden zahlreiche Entwurfszeichnungen zu Plessis Projekten in mehreren, 3 Meter langen Tischvitrinen aus rostigem Eisen gezeigt sowie eine 1,5 x 5 Meter große, frühe Zeichnung zum Thema Feuer.
 

Als Klangkommentar zu Plessis Rauminstallation fungiert die SoundScape ON FIRE, die der Komponist Karlheinz Essl eigens für diesen Anlass komponiert hat. Das brodelnde Geräusch eines brennenden Feuers wird durch computer-generierte Klanggestalten erweitert, die in unserer Vorstellung mit Feuer in Verbindung gebracht werden: Assoziationen an Dampf und Maschinen, Hitze und Energie, Behaglichkeit und Zerstörung. (Martin Kippenberger)

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