Von 1963 bis 1968 studierte Peter Sengl an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Prof. Sergius Pauser. Seit 1970 finden
zahllose Ausstellungen und Ehrungen im In- und Ausland statt.
Thomas Zaunschirm, ein langjähriger Kenner des Werks, schreibt in seinem Katalogbeitrag zur Ausstellung:
"Das alles ist einem scheinbar vertraut, da gibt es einen hohen Wiedererkennungswert, auch wenn sich bei genauer Analyse die
Bilder nicht ähnlich schauen, sondern bemerkenswerte Unterschiede aufweisen nicht im Sinne einer eher zeitlupenhaft stattgefundenen
Entwicklung, in der sich nicht viel ändert, sondern in der narrativen Struktur. Das Wohlgefühl angesichts dieser Bilderflut
verlangt den Nachschub."
Peter Sengl verdichtet in eigenwilligen Bildfindungen dunkle Phantasien, historische Bezüge und kunsthistorische Vorbilder
mit dem Arsenal sado-masochistischer Gerätschaften und harmlosem Kinderspielzeug.
Die Ausstellung bietet vielfältige Möglichkeiten, die subtilen Veränderungen im Werk Peter Sengls zu studieren. Malerei der
letzten Jahre wird dem graphischen Werk gegenübergestellt. Es gilt die Qualität dieses erzählerischen Oeuvres im Vergleich
der Techniken zu entdecken; einige Zeichnungen stehen in direkter inhaltlicher Beziehung zu Werken der Malerei.
Die Bildrealität ist nicht von einer linearen Erzählung bestimmt, sondern lebt vielmehr von Brüchen, Andeutungen und Mehrdeutigem,
von der ganz spezifischen Verwendung von Menschen und Objekten, die in immer neuen Variationen zueinander in Beziehung treten.
Die Titel der Werke Peter Sengls sind selbst kleine Erzählungen und erweitern den Deutungshorizont seiner Malerei; sie stellen
aber eher Fragen, als dass sie die Rätsel der Kompositionen beantworten.
"Die mehrschichtigen Bildtitel verweisen nicht nur auf die miteinander verschränkten sichtbaren Inhalte, sondern vielleicht
auch auf das Verhältnis der Schichten zueinander."
(Zaunschirm)
In den 1990er Jahren setzt sich Peter Sengl in einer Bildserie mit dem Werk von Frida Kahlo auseinander ein spannender Anknüpfungspunkt
zu der gleichzeitig im Museum stattfindenden Ausstellung Die Mexikanische Moderne. Diese Bildserie hat der Künstler 2004 durch
die Bearbeitung eines Werkes von Diego Rivera ergänzt. Er übernimmt die Komposition Riveras, ersetzt aber den Kopf von Lupe
Marin der früheren Frau Riveras durch das Porträt von Frida Kahlo und gibt dem Bild dadurch eine neue Brisanz.