"Rot ist die Farbe meines Lebens."
Markus Prachensky
Das Essl Museum zeigt eine umfangreiche Ausstellung über das künstlerische Schaffen von Markus Prachensky, eine der führenden
Persönlichkeiten der österreichischen Avantgarde. Prachensky, 1932 in Innsbruck geboren, studierte in Wien Architektur und
Malerei und gründete gemeinsam mit seinen Malerkollegen Wolfgang Hollegha, Josef Mikl und Arnulf Rainer die Künstlergruppe
"St. Stephan". Ab der zweiten Hälfte der 1950er Jahre entwickelte Prachensky eine unverwechselbare, am internationalen Informel
orientierte, expressive Malweise und setzte jahrelang nur ein vehementes, zur Auseinandersetzung zwingendes Rot ein. In der
Ausstellung werden zentrale Werke des Künstlers aus dieser Schaffensperiode gezeigt. Später erweiterte er die Malpalette um
die Farben Grün, Violett, Schwarzbraun und Gelb.
In den Serien seines Spätwerkes ab Mitte der 1990er Jahre kehrt Prachensky wieder verstärkt zum alles dominierenden Rot zurück,
wobei die Werke ein stark dynamischer Farbauftrag mit explosionsartigen Farbspritzern kennzeichnet. Zahlreiche Arbeitsaufenthalte
und Ausstellungen im Ausland bringen Prachensky internationale Anerkennung, von 1983 bis 2000 ist er Professor an der Akademie
der bildenden Künste. 2007 feiert Markus Prachensky seinen 75. Geburtstag.
Die rund 80 Werke umfassende Ausstellung aus Beständen der Sammlung Essl und Leihgaben legt den Schwerpunkt auf das Früh-
und Spätwerk Prachenskys. Direkt aus dem Atelier des Künstlers stammen neue, noch nie gezeigte Arbeiten sowie selten zu sehende
Werkserien auf Papier. Da Prachensky in seinem Spätwerk verstärkt Elemente aus der frühen Schaffenszeit aufgreift, lädt die
Ausstellung zum vergleichenden Betrachten ein.
Bereichert wird die Schau durch ein Foto-Filmprojekt von ARTV.at (Verein zur Dokumentation der Künste): Der Fotograf Gerald Y Plattner zeigt Bilder des Künstlers in seinem Atelier aus dem Jahr 2005. Korrespondierend dazu versuchen die Filmemacher Claudia Auer und Ferdinand „Marschall“ Karl in zwei Filmen eine Annäherung an den Künstler und seine Kunst. Sie stellen Markus Prachensky als Mensch ins Zentrum und gewährleisten einen unmittelbaren Einblick in dessen Lebens- und Arbeitswelt.
Dem gegenübergestellt wird eine Fotoserie von Barbara Pflaum, die eine Malaktion von Markus Prachensky aus dem Jahr 1960 in der Galerie St. Stephan dokumentiert.