Die Ausstellung ist auf dem Konzept von Gegensätzlichkeiten aufgebaut. Auf der einen Seite finden sich utopische Weltsichten,
die reine Phantasien bleiben. Auf der anderen Seite stehen Dokumente des Weltschmerzes, der sich aus der Betrachtung der Realität
mit all ihren Enttäuschungen und ihrer Gewalt ergibt.
So finden sich gegenübergestellt die heile Welt eines Fritz von Herzmanovsky-Orlando neben Zeichnungen von Günter Brus, die
von den seelischen Bedrängnissen des Menschen zeugen. In gleicher Weise werden auch Darstellungen von Harmonie und Glück,
wie wir sie zum Beispiel in den Kinderporträts von Boeckl finden, im Vergleich zu Werken extremer Gewalt und chaotischer Zustände
- an dieser Stelle müssen Arbeiten von Frohner, Ringel und Gironcoli genannt werden - gezeigt. Weitere Begriffspaare, die
miteinander konfrontiert werden, sind u.a. Deformation und Ästhetik, Geist und Körper, sowie Ordnung und Chaos. Die Palette
der Künstler, deren Werke in der Ausstellung zu sehen sind, reicht von Vertretern der klassischen Moderne wie z.B. Oskar Kokoschka
und Alfred Kubin bis zu den Papierarbeiten von Franz West.
Aus Anlaß der Vernissage am 26. September 1997 wurde die Performance Stück für Publikum und Orchester (mit Mary Oliver: Violine und Ron Pisarciewicz: Tuba) von Franz West aufgeführt und die neue CD-ROM "Die Sammlung Essl" vorgestellt. Diese CD ermöglicht den Besuchern des Schömer-Hauses einen interaktiven Einblick in die "Sammlung Essl". Präsentiert wird die permanente Computerinstallation in einer Installation von Franz West und Heimo Zobernig.