Erstmals präsentiert die Sammlung Essl eine breit angelegte monografische Ausstellung des österreichischen Künstlers Jürgen
Messensee. Rund 80 Werke werden in >MESSENSEE ZOOM< in der Ausstellungshalle des Museums gezeigt. Die Kuratorin, Caroline
Messensee, Tochter des Künstlers, gibt einen thematischen Überblick über seine künstlerische Entwicklung der letzten 20 Jahre
mit einem Schwerpunkt auf den aktuellsten Arbeiten.
Die thematisch aufgebaute Schau präsentiert Arbeiten aus der bekannten Serie der „Infantinnen“, die erstmals im Kunsthistorischen
Museum gezeigt wurden. Werkzyklen wie „Katamaran“, die wie Elfriede Jelinek schreibt, „zwei Ebenen, zwei Zeiten, eine Gleichzeitigkeit“
bedeuten und „Körperstücke“, die die optische Partialisierung symbolischer Organe bedeuten: Lippen, Augen, Finger, Brüste,
usw. ermöglichen einen Einblick in die konsequente Entwicklung essentieller Themen des Messensee’schen Werkes.
Etwa ein Viertel der Werke stammt aus dem Bestand der Sammlung Essl und ca. 65 Exponate kommen direkt aus dem Atelier des
Künstlers und aus privaten Sammlungen. Zahlreiche Arbeiten werden in >Messensee-Zoom< zum ersten Mal gezeigt: Unter anderen
„Piscina di Venere“, eine Installation aus Jetprints, die in einer Höhe von 5 Metern die Rotunde einnimmt. Weiters „Portrait
E“, eine art projection, die von der Klanginstallation (7x7)7 des Komponisten Karlheinz Essl begleitet wird.
Der Titel “ZOOM“ bezieht sich auf einen essentiellen Aspekt im Werk Messensees: Er zieht die Wirklichkeit heran und komprimiert
sie in einem Ausschnitt. Es kommt zu einer Partialisierung, zu einer Befreiung aus dem herkömmlichen Kontext und dadurch zu
einer optischen Intensivierung.
Für den Künstler lässt Malerei keine Bilder entstehen, sondern ist vielmehr eine Disziplin, die die Welt betrachtet und eine
neue Realität erzeugt: „Als Maler reflektiere ich was geschieht, um diese Resonanz in etwas übergeordnetes zu führen“. Die
Ausstellung gibt die einzigartige Möglichkeit, das Werk dieses singulären österreichischen Künstlers in der Zusammenschau
zu erleben. „Gerade wenn man seinen Weg abseits der Moden geht, kommt man darauf, dass man so abseits gar nicht ist“ (Michael
Freund in seinem Katalogtext über Messensee). Das Werk dieses Künstlers ist unverwechselbar und abseits von Konventionen und
Zeitströmungen.