Die dänische Kuratorin Andrea Rygg Karberg zeigt zum ersten Mal 13 Werke des Künstlers aus dem Besitz der Sammlung Essl. Sie
ist zugleich die größte Sammlung seiner Werke außerhalb Frankreichs. Die Werke decken alle Schaffensperioden ab und zeichnen
Stilwechsel des Künstlers nach. Ergänzt wird die Ausstellung mit Schlüsselwerken aus Soulages’ eigener Sammlung wie auch mit
Leihgaben aus verschiedenen Museen.
Pierre Soulages, geb. 1919, wird oft als gestischer Maler der 1950er klassifiziert. Seit 1979 stärkt seine neue Art von Malerei
die outrenoir Malerei die Interaktivität zwischen Kunstobjekt, Maler, Betrachter, Licht, Raum und Zeit, das zeigt ihn
auch als Künstler der Gegenwart.
Mit Schwarz schafft es Soulages auf verschiedene Art Licht zu malen. Er verwendet Schwarz um den Lichteffekt von Weiß oder
anderen Farben auf der Leinwand hervorzuheben, oder er lässt Schwarz andere Farben zudecken, die an einigen Stellen hervorschimmern.
In seinen neueren outrenoir Werken malt Soulages nicht länger das Licht, er setzt stattdessen reales Licht als Teil der verwendeten Materialien ein. Die reliefartigen Strukturen dieser Werke schaffen Lichtreflexionen, die sich je nach Lichteinfall und Position des Betrachters verändern.
Auch zur Farbe Blau hat Soulages eine spezielle Beziehung. Er mischt Blau und Schwarz auf vielfältige Wiese und schafft es
so, riesige blaue Oberflächen auf lichtem Grund vibrieren zu lassen.
Auf speziellen Wunsch des Künstlers werden manche der großformatigen Werke an Stahlseilen befestigt von der Decke hängen.
So haben die Besucher die Möglichkeit, um die Kunstwerke herumzugehen und sie als Objekte zu erfahren.
Die dänische Kunsthistorikerin Andrea Rygg Karberg kuratiert die Ausstellung. Sie hat sich mit dem Werk von Pierre Soulages seit Jahren intensiv beschäftigt.