GOLD.BERG.WERK

J. S. Bachs Goldberg-Variationen in neuer Interpretation

GOLD.BERG.WERK

J. S. Bachs Goldberg-Variationen in neuer Interpretation
Mi, 21.03.2007, 19:30 Uhr

Essl Museum

Der barocke Klangraum von Johann Sebastian Bachs Goldberg-Variationen, gespielt in einer Bearbeitung für Streichtrio, wird durch elektronische Interventionen von Karlheinz Essl in einen neuen spirituellen Klangraum transformiert. Die "Aria mit verschiedenen Veränderungen" wird mit digitalen Mitteln in einem algorithmischen Echtzeitprozess weiterverarbeitet.
Unter den zahlreichen Bearbeitungen der Bach’schen Goldberg-Variationen BWV 988 nimmt das Gold.Berg.Werk eine Sonderstellung ein, da hier erstmals elektronische und algorithmische Transformationsprozesse eingesetzt werden, die wie ein Instrument in Echtzeit gespielt werden.
Eine bereits existierende Streichtrio-Fassung von Dimitry Sitkovetsky diente als Ausgangsmaterial. Die einzelnen Variationssätze wurden neu geordnet und in Gruppen zusammengefaßt, zwischen denen sich live-elektronische Klangbrücken ausbreiten.

Durch diese Eingriffe entstehen zwei – zeitlich und räumlich – voneinander getrennte Klangräume, die zwar musikalisch zusammenhängen und sich gegenseitig kommentieren, ohne sich aber klanglich zu vermischen. Ausgangspunkt für die elektronischen Interventionen ist ein aus der originalen ‚Aria’ abgeleitetes, in langsamen Viertelbewegungen fortschreitendes harmonisches Gerüst aus Streicherklängen, das während der Aufführung in Echtzeit modifiziert wird und daher auch – wie jeder Notentext – in gewissen Grenzen jedes Mal anders klingen kann.

Der Bach’sche Variationsgedanke wird auch auf anderer Ebene weitergesponnen, indem variierend auf Materialien der jeweils zuvor erklingenden Streicher-Variationen zurückgegriffen wird. Da zudem die Lautsprecher vom Streicherensemble weg versetzt sind, vermittelt sich der Eindruck von unterschiedlicher räumlicher Nähe und Ferne dieser unterschiedlichen Klangräume.
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