BLUT & HONIG - ZUKUNFT IST AM BALKAN

Kurator: Harald Szeemann

BLUT & HONIG - ZUKUNFT IST AM BALKAN

Harald Szeemann, einer der bedeutendsten Ausstellungskuratoren unserer Zeit, hat diese spektakuläre Schau zusammengestellt, die erstmals in großer Breite zeitgenössische Kunst aus Ländern Südosteuropas zeigt.

Der Balkan beginnt in Klosterneuburg...

Vom 16.05. – 28.09.2003 zeigt die Sammlung Essl die Ausstellung BLUT & HONIG - Zukunft ist am Balkan. Harald Szeemann, einer der bedeutendsten Ausstellungskuratoren unserer Zeit, hat diese spektakuläre Schau zusammengestellt, die erstmals in großer Breite zeitgenössische Kunst aus Ländern Südosteuropas zeigt.

73 Künstler aus Albanien, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Kosovo, Kroatien, Griechenland, Mazedonien, Moldawien, Rumänien, Slowenien, Türkei und Serbien-Montenegro stellen ihre Arbeiten auf einer Fläche von 3.500 m2 aus. Harald Szeemann hat im Laufe der letzten drei Jahre, zum Teil gemeinsam mit dem Sammler Karlheinz Essl, die Balkan-Staaten bereist und seine künstlerische Auswahl getroffen.
 

Ein historischer Auftakt zur Ausstellung ist der Leichenwagen der Habsburger, in dem Kronprinz Ferdinand, nach dem Anschlag in Sarajevo, zu Grabe getragen wurde.

Schon während der Leitung der Biennale in Venedig erkannte Harald Szeemann, wie wichtig den Ländern Südosteuropas ihre nationale Repräsentation war. Durch ihre Präsenz wollten sie zeigen, dass sie ein Teil Europas sind. Daraus entstand die Idee zu der Ausstellung in der Sammlung Essl. HONIG & BLUT ist neben "Gebirge" eine mögliche Übersetzung von BALKAN. Dieser Bedeutungsinhalt war für Szeemann ein weiterer Auslöser, das Projekt in Angriff zu nehmen.
 

"Blut ist nicht nur für Rudolf Steiner und Joseph Beuys der kostbarste Saft, auch die Wiener Aktionisten lieben die rote Flüssigkeit. BLUT & HONIG ist mehr als eine Gruppenausstellung eines bestimmten Teiles von Europa. Der Titel evoziert die Pole von Zorn und Zärtlichkeit, Katastrophe und Idylle, von zutiefst Menschlichem und Universalem."
(H. Szeemann)
 

"Zukunft ist am Balkan" weist nicht nur auf ein Südosteuropa hin, das die multikulturelle Einheit noch vor sich hat, sondern auch auf das Verbindende unter diesen vielsprachigen Ethnien und Religionen, Mehrheiten und Minderheiten – durch Kunst. Es geht in der Ausstellung nicht um das Aufzeigen von Exotik, sondern um die Integration einer Kulturlandschaft ins Bewusstsein der westlichen Sensibilität.

Ausstellungskurator Harld Szeemann
Anlässlich seiner Ausstellung BLUT & HONIG - Zukunft ist am Balkan in der Sammlung Essl in Klosterneuburg äußert sich der Ausstellungsmacher und Kurator Harald Szeemann über Kunst aus Südosteuropa, über das alte und das neue Österreich und über die Allgegenwart des Balkans. Für ihn ist Kunst subversiv, "wenn sie in ihrer Tradition verwurzelt ist, dabei aber die eigenen Tabus angreift". Mit dem Westen kann er dagegen zur Zeit nicht so viel anfangen: "Natürlich gibt es auch hier eine Menge interessanter Künstler. Aber irgendwas ist da verloren gegangen. In den sechziger Jahren haben ein Beuys oder ein Serra wirklich die Regeln verändert. Aber im Moment verändert im Westen ja niemand wirklich etwas."
 

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