Arik Brauer

1929 geboren in Wien
Lebt und arbeitet in Wien

Arik Brauer

1929 geboren in Wien
Lebt und arbeitet in Wien

Persönliche Daten

1945-51 Studium an der Akademie der bildenden Künste in Wien
bei Prof. Albert Paris Gütersloh
Gründung der „Wiener Schule des Phantastischen Realismus“
1947-51 Gesangsstudium
1979-85 Gastprofessur an der Internationalen Sommerakademie in Salzburg
1985 Ehrung mit dem Umweltpreis
1986-97 Berufung zum Professor an der Akademie der bildenden Künste in Wien
2002 Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse

Zum Werk

"Besser violett geträumt als grau gedacht." 1

Arik Brauer, Maler und Musiker, gründet anfang der 1950er Jahre mit Ernst Fuchs, Rudolf Hausner, Wolfgang Hutter und Anton Lehmden die „Wiener Schule des Phantastischen Realismus“. Diese spezifisch österreichische Antwort auf den Surrealismus ist bestimmt durch altmeisterliche Technik und phantastisch-unwirkliche Kreationen. Die Bildwelten Brauers sind geprägt vom jüdisch alttestamentarischen Erbe und einer sinnlichen, farbexplosiven Traumwelt. Brauer wird aufgrund seiner jüdischen Wurzeln während des Nationalsozialismus verfolgt, studiert dann nach dem Krieg an der Wiener Akademie Malerei bei Gütersloh, sowie auch Gesang. In den 1950er Jahren reist er durch Europa und Afrika, lebt eine Zeit lang in Israel, wo er seine Frau kennenlernt und ist, nach seiner Rückkehr 1964 nach Wien schon ein berühmter Vertreter der „Wiener Schule“.

Brauer selbst sieht sich in erster Linie als malerischer Erzähler, dessen Geschichten die Menschen hören sollen, in dem sie seine Bilder betrachten. Arik Brauer war einer jener Künstler, die das Sammlerpaar Agnes und Karlheinz Essl schon in ihrer Privatwohnung ausgestellt haben (1986).

Das Gemälde „Brennende Frau als Blume“ (1966) zeigt eine rote Frau mit rosa Haaren, die nackt, schon vom Feuer erfasst ist. Ihre Arme stehen in lodernden Flammen. Sie züngeln um ihren Unterleib, der im Wasser steht. Die Farbe des Feuers spiegelt sich in den Wellen, deren Gekräusel dem bizarren Muster der roten Zungen antwortet.

„Alles, was Flügel hat“ (1973) ist ein wie aus einem bunten Traum entnommenes, märchenhaftes Bild. Der Phantasie des Künstlers sind hier keine Grenzen gesetzt. Einige Menschen mit unnatürlich roten Köpfen und allerlei phantastisches Getier haben Flügel und sind in den leuchtendsten Farben dargestellt. Ein an allen Seiten offenes, tempelartiges Bauwerk steht in der Landschaft und wird von bizarren Wesen besetzt. Auf dem Dach befindet sich ein riesiges Ei, in dem ein rot gefiedertes Menschlein auf den Betrachter blickt. Brauer führt uns hier in Anlehnung an die mittelalterliche Weltenlandschaft eine Traumwelt vor, die von surrealen Lebewesen und Monstern bevölkert wird und uns vor allem durch ihren Detailreichtum erstaunen lässt.

Die Kraft der Natur ist in jedem der Gemälde des Künstlers ein wichtiges Thema. Arik Brauer ist der Dichter auf der Leinwand, der uns mit seinen lyrischen Bildern die Schönheit der Welt stets aufs Neue vor Augen führen will.

Elisabeth Pokorny-Waitzer
1) Arik Brauers Bildtitel für ein Aquarell, in: Brauer. Aquarell. Religion, o.O., o.J., o.S. (S. 12).
Arik Brauer1 / 4
Brennende Frau als Blume2 / 4
Alles was Flügel hat fliegt3 / 4
Das Paar4 / 4
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