Gunter Damisch

1958 geboren in Steyr, Oberösterreich
2016 gestorben in Wien

Gunter Damisch

1958 geboren in Steyr, Oberösterreich
2016 gestorben in Wien

Persönliche Daten

1977-83 Studium an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Prof. Max Melcher und Prof. Arnulf Rainer
1992 Gastprofessur an der Akademie der bildenden Künste Wien
ab 1998 Ordentliche Professur an der Akademie der bildenden Künste Wien

Preise

1983 Römerquelle Kunstpreis
1985 Otto Mauer Preis
Max Weiler Preis
1991 Karl Rössing Preis
1995 Preis der Stadt Wien
1996 Anton Faistauer Preis für Malerei des Landes Salzburg
Preis bei der 2. Internationalen Graphiktriennale, Prag
Oberösterreichischer Landeskulturpreis für Graphik

Zum Werk

Der Maler, Zeichner, Druckgrafiker und Bildhauer Gunter Damisch wurde im Umfeld der "Neuen Wilden" in den 1980er Jahren bekannt. Eine Generation von jungen Künstlern in Österreich und Deutschland konzentrierte sich erneut auf die Malerei und betrieb diese spontan und intensiv. Unverkennbar ist ihre Malweise: der üppige, reliefartige Farbauftrag und der Einsatz von dunklen und intensiven Farben.

In starkem Kontrast dazu leuchten die hellen Farben aus dem meist dunklen Farbfeld. Mythologische Zeichen, ovale, kreisartige oder längliche Formen, Schlangenlinien, amöbenartige Wesen und flimmernde Galaxien bevölkern die Bilder von Gunter Damisch.
Die aufrechten länglichen Wesen seiner Bilder nennt Gunter Damisch "Flämmler", "Wächter" oder "Steher". Das Konglomerat von vielschichtig aufgetragener Farbe und die daraus wachsenden Formen bezeichnet er als "Welten".

Oft heben sich wenige größere Figuren von unzähligen, sie umgebenden Kleineren ab. Der Mikrokosmos und Makrokosmos aus Farbe und Form verleiht den Bildern von Gunter Damisch eine kosmische Dimension.

Seine Wesen treffen voll Erstaunen über ihre Begegnung in einem Universum von farbiger Dichte aufeinander. Auf einigen Bildern verdunkeln tentakelartige Bänder den Raum. Verschnürungen, Verankerungen, Verstrickungen wuchern und gedeihen. Der ursprünglich weite Raum wird ausgefüllt.

Die Schöpfung von Gunter Damisch ist lichtvoll, beweglich, wächst aus der Dunkelheit, hat spielerische Leichtigkeit und gehaltvolle Tiefe. Die Farbe hat ihre Faszination in ihrer Doppelrolle: als reines Material und als Erzählerin durch die Formen, die sie erschafft. In den Skulpturen lässt Damisch die Formen seiner Bildwelten im dreidimensionalen Raum als unabhängige "Einzelsteher" wirksam werden.

Mela Maresch
Gunter Damisch1 / 3
Weltenschleife2 / 3
Blauer Steher3 / 3
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