Elger Esser

1967 geboren in Stuttgart, Deutschland
Lebt und arbeitet in Düsseldorf, Deutschland

Elger Esser

1967 geboren in Stuttgart, Deutschland
Lebt und arbeitet in Düsseldorf, Deutschland

Persönliche Daten

1991-97 Studium der Fotografie an der Kunstakademie Düsseldorf bei Bernd Becher
1998 Förderpreis für Bildende Kunst der Stadt Düsseldorf
2006-09 Professur an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe im Fachbereich Medienkunst
2010 Rheinischer Kunstpreis
2016 Oskar-Schlemmer-Preis  (Großer Staatspreis für Bildende Kunst des Landes Baden-Württemberg)

Zum Werk

 
Die historische Landschaftsfotografie ist ein zentrales Thema im Werk von Elger Esser. Er zählt zur jungen Riege der Absolventen von Bernd und Hilla Becher an der Düsseldorfer Kunstakademie. In seiner poetischen Bildsprache entfernt er sich vom dokumentarischen und sachlichen Arbeitsstil seiner Lehrer.
Er besitzt eine große Sammlung historischer Landschaftspostkarten von unbekannten Fotografen. Diese ersten in Massen hergestellten Bilder tradieren ein Landschaftsbild, das voller Erinnerungen steckt. Die Vergrößerung einer jener Karten, „Marseille“ (2005), lässt die Körnung sichtbar werden. Sie erinnert sowohl an die Anfänge der Fotografie als auch an die Bedeutung des Lichts, das als Phänomen zur selben Zeit von den Impressionisten malerisch untersucht wurde.
 
Elger Esser findet seine Motive in Stadt- und Landschaftsansichten auf Reisen durch Frankreich, Schottland, Italien oder die Niederlande. Die gedämpften Farben, der oft tief liegende Horizont und der weite Winkel heben die zeitliche Verankerung in der Gegenwart auf und rücken die Fotoarbeiten in die Nähe der Landschaftsmalerei der Romantik. Für eine Serie von Fotografien streifte Esser 2002 durch eine im Briefwechsel von Guy de Maupassant und Gustave Flaubert beschriebene Landschaft in der Normandie. Die beiden Arbeiten aus dem Jahr 2006 strahlen etwas regelrecht Malerisches aus – im bewegten Meer und der nebelbelegten Wasseroberfläche. Im Kontrast dazu verzaubert die stille Erscheinung einer sattgrünen Insel im ruhigen blassblauen Wasser und ist dennoch von jener formalen Klarheit, die Essers Arbeit charakterisiert. Winzig klein, ja fast verborgen ist ein Auto oder ein Boot in Essers Landschaften zugegen –  Menschen selbst sind darin kaum anzutreffen.
 
Maria-Theresia Moritz

Elger Esser, 20141 / 1
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