Ricarda Roggan

1972 geboren in Dresden, Deutschland
Lebt und arbeitet in Leipzig, Deutschland

Ricarda Roggan

1972 geboren in Dresden, Deutschland
Lebt und arbeitet in Leipzig, Deutschland

Persönliche Daten

1996 - 2002 Studium der Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst bei Prof. Timm Rautert
2002 Diplom bei Prof. Rautert
2002 Stipendium für Zeitgenössische Deutsche Fotografie der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung
2003 DAAD Stipendium, Master of Arts, Royal College of Art London
2003 - 2005 Royal College of Arts, London, Master of Arts
2004 Meisterschülerabschluss bei Prof. Timm Rautert an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig
2004 Kunstpreis der Sachsen LB
seit 2013 Professorin für Fotografie an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart

 

Zum Werk

 
Die Arbeiten der Werkgruppen „Stuhl, Tisch und Bett“ (2001/02) und „Attika“ (2005) zeigen die Auseinandersetzung der Leipziger Künstlerin Ricarda Roggan mit der Wiedergabe von architektonischen Räumen und Ensembles in der Fotografie. In teils nachgestellten, teils in situ festgehaltenen räumlichen Situationen oder Arrangements von Möbelstücken und Gebrauchsgegenständen hinterfragt Roggan die Aussagekraft und den Realitätsgehalt von Objekten in der Fotografie. Roggan, die an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig studiert hat, beschäftigt sich in den späten 1990er Jahren zunehmend mit Installation als künstlerischer Arbeitsweise.
 
In ihrem bislang umfangreichsten Werkzyklus „Stuhl, Tisch und Bett“ löst die Künstlerin verschiedene Möbelstücke aus ihrem Kontext und stellt sie in einem neutralen weißen Raum wieder auf. Roggan findet ihre Objekte in aufgelassenen Bürohäusern und Fabriken, wie der alten Baumwollspinnerei in Leipzig, wo sie ihr Atelier hat. Die Möbelstücke sind stets einfach, funktional und weisen deutliche Verschleißspuren auf, die im schonungslosen Neonlicht des weißen Kunstraumes ungeschönt sichtbar werden.
 
„Acht Stühle und zwei Tische“ evoziert das Bild eines Sitzungsraumes, dessen Benutzer gerade eben den Raum verlassen haben – die Stühle in unregelmäßigen Abständen zurückgeschoben, die benutzten Gläser zum Teil noch auf dem Tisch. Obwohl alle Räume menschenleer sind, wird doch durch die Zusammenstellung der Objekte und die Gebrauchsspuren, die sämtliche Möbel und Teppichböden aufweisen, menschliche Nähe suggeriert.
 
In der fünfteiligen Serie „Attika“ fotografiert Roggan Dachböden, die in einem behutsamen Prozess verändert und für die Fotografie vorbereitet wurden. Die technisch brillanten Bilder lassen durch die atmosphärische Wiedergabe von Licht und Schatten sowie Baumaterialien an Malerei denken.
 
Daniela Balogh

Ricarda Roggan, 20091 / 4
Bett, Tisch und Eimer, 20022 / 4
Acht Stühle und zwei Tische, 20013 / 4
Attika 2, 20054 / 4
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