Peter Sengl

1945 geboren in Unterbergla (Steiermark), Österreich
Lebt und arbeitet in Wien

Peter Sengl

1945 geboren in Unterbergla (Steiermark), Österreich
Lebt und arbeitet in Wien

Persönliche Daten

1963-68 Studium an der Akademie der bildenden Künste in Wien
(Prof. Sergius Pauser)
1971 Kunstpreis Forum Stadtpark, Graz,
2007 Preis der Stadt Wien

Zum Werk

„Das Werk des österreichischen Malers und Zeichners Peter Sengl eröffnet unseren Blicken ein herrliches Panorama des Schreckens. Peter Sengl stellt mit seinen kulinarisch aufbereiteten Ausblicken die Sehgewohnheiten auf den Kopf. Er ignoriert geradezu die traditionellen Grundbedingungen der Gattung Malerei. Der Rahmen, der Bildraum, das Verhältnis von Figur und Grund, die lineare Zeichnung, die Farben, die Motive der Menschen und Tiere, sie alle sind in immer neuen Varianten vorhanden, aber gewähren keine Orientierung, auf sie ist kein Verlass.“1

Frauen, Tiere, diverse masochistisch anmutende Utensilien und deren Spannung erzeugende Verbindung sind ein zentrales Thema in Sengls Malerei, die häufig grafische Elemente aufweisen. Sengls Werke lassen sowohl an den Surrealismus als auch an die Pop Art denken. Die Titel seiner Werke sind selbst kleine Erzählungen und erweitern den Deutungshorizont seiner Malerei; sie stellen aber eher Fragen, als dass sie die Rätsel der Kompositionen beantworten.

Sein liebstes Modell sind Frauen, die, in Verbindung mit Maschinen oder Tieren, auf den ersten Blick scheinbar in einer Opferrolle dargestellt werden. Seine Figuren wirken aber seltsam ruhig und gelassen. Sie werden mit verschiedenen Stangen, Klammern und Bändern gehalten oder bedrängt. Diese können aber auch nur als Halterungen zur Stabilisierung der Bildkomposition gesehen werden, damit die Dargestellten im bühnenhaft reduzierten Raumgefüge wie im Gleichgewicht verharren können. Skurril komisch anmutende Tierbilder von Hunden, Katzen oder auch Papageien verstärken den mehrdeutig-vielschichtigen Charakter der Szenerien.

Sengls Doppelporträts sind ein Hinweis auf die vielen Möglichkeiten der Verbindung, hier schlägt er oft Rituale wie tanzen, schaukeln oder spielen vor. Auch Selbstdarstellungen greift er immer wieder auf, wie zum Bsp. in seinem Bild „Blauschläfentanzsprung…“, 2004, wo er sich selbst mit seiner Tanzpartnerin, die an Ginger Rogers erinnert, fixiert in einer schaukelähnlichen Seilzugvorrichtung befindet.

In den Jahren 1993/94 setzt sich Sengl in einer Bilderserie erstmals mit dem Werk der mexikanischen Künstlerin Frida Kahlo auseinander, fasziniert von ihrer eindrücklichen, selbstreflexiven Ausdrucksform. Im Werk „Die 2 Fridas Fridapuppenhaltung (Herzblauung)“ aus dem Jahr 1994 zitiert Sengl selbstbewusst Kahlos Doppelportrait „Die zwei Fridas“ (1939). Er lässt die Künstlerin roboterhaft erscheinen und transformiert ihre psychische Verletzlichkeit in eine mechanisch, physisch wirkende Bildsprache.
1) Thomas Zaunschirm, „Peter Sengls Bild-Texte“, in: Peter Sengl, AK Sammlung Essl, Klosterneuburg, 2005, S. 9.
Peter Sengl zur Eröffnung im Essl Museum1 / 5
Blauschläfentanzsprung Teufelhörnerinformeltarnung2 / 5
Gelber Akt mit 14 Klammern3 / 5
Infatin4 / 5
Die 2 Fridas Fridapuppenhaltung (Herzblauung)5 / 5
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