Johanna Kandl

1954 geboren in Wien
Lebt und arbeitet in Wien und Berlin

Johanna Kandl

1954 geboren in Wien
Lebt und arbeitet in Wien und Berlin

Persönliche Daten

1972-80 Studium an der Akademie der bildenden Künste
1979/80 Studium in Belgrad
seit 1997 Zusammenarbeit mit ihrem Ehemann Helmut Kandl an gemeinsamen Projekten
2000 Mitglied der IG Bildende Kunst, Wien und der Vereinigung Bildender KünstlerInnen der Wiener Secession
2002 Würdigungspreis für Bildende Kunst des Landes Niederösterreich
2005-2013 Professur für Malerei an der Universität für angewandte Kunst in Wien

Zum Werk

 
Johanna Kandl beschäftigt sich in Ihrer künstlerischen Arbeit mit Fragen der Malerei und gesellschaftlichen Themen, ein Fokus liegt auf der Auseinandersetzung mit dem Kapitalismus und osteuropäischen Ländern. Malen als künstlerisches Handwerk ist für Johanna Kandl ein wesentlicher Prozess der Verlangsamung. Schnappschüsse als Recherche Material sind oft Vorlagen für die Malerei, die sich strikt einem Fotorealismus verwehrt. Oft kombiniert Kandl malerische Motive mit Text, dadurch entsteht eine inhaltliche zweite Ebene, die die Distanz zum gemalten Sujet verstärkt oder ergänzt.
 
Bei dem Werk „Fritzelacke“ von 2002 reflektiert Kandl auch die eigene Geschichte und ihre Beziehung zum Sammlerpaar.
Johanna Kandl: „Auf dem Rollbalken des Geschäfts (meiner Eltern) war groß der FRITZELACK gemalt, das Logo der Firma O. Fritze… Der Lehrbub, der die Farbe verschüttet, ging in die Umgangssprache ein: einen Fritzelack reissen bedeutete und bedeutet noch immer hinfallen… Das Logo selbst trägt das Scheitern schon in sich…In den späten 60er und frühen 70er Jahren wurden die Supermärkte zu einer übermächtigen Konkurrenz, die altmodische und unzeitgemäße Geschäfte, wie das unsere, zunehmend unmöglich machten. Unser Farbengeschäft hat dann auch den Fritzelack gerissen. Mein Verhältnis zum Baumarktbesitzer Essl ist also nicht ungetrübt. Über die Kunst bin ich dann mit dem Ehepaar Essl in Kontakt gekommen. Den ökonomischen Veränderungen angepasst verkaufe ich Farbe als weiterverarbeitetes Produkt. 1997 kauft das Ehepaar Essl von mir Bilder. Danach gehe ich das erste Mal in einen Baumarkt und kaufe eine Holzplatte.“1
 
Andreas Hoffer
 
1) Zitat Johanna Kandl, in: Johanna Kandl. Kämpfer für’s Glück, AK Kunstverein Ulm, 2003, S. 110.
 
Johanna Kandl im Atelier, 20151 / 6
Atelier Johanna Kandl, Wien2 / 6
Scientific American, 19933 / 6
Preußischblau und Oxidgelb (Koreaner auf der Baustelle in Wjasma), 19964 / 6
Fritzelack (Lacke von O. Fritze, immer an der Spitze), 20025 / 6
Ohne Titel (Carnival Liberty), 20066 / 6
Impressum