TRAUMA UND TRAUM

Der Berlinkoffer von Johanes Zechner
Fr, 15.09.2006 - So, 05.11.2006
Großer Saal
Kurator: Andreas Hoffer

TRAUMA UND TRAUM

Der Berlinkoffer von Johanes Zechner
Fr, 15.09.2006 - So, 05.11.2006

Großer Saal

Der Berlin-Koffer (2002-2003; Annex 2006) von Johanes Zechner ist die neueste Arbeit des österreichischen Malers im Rahmen seiner Werkgruppe der Koffer-Arbeiten. Für die Sammlung Essl hat der Künstler eine Installation für den Großen Saal geschaffen.
Mit den Arbeiten des >Berlin-Koffers<, sowie leeren gleichformatigen Blättern bespielt Zechner den gesamten Raum mit seinen zum Teil über sieben Meter hohen Wänden. Begleitet wird die Rauminstallation durch das generative Klang-Enviroment Berliner Luft des Komponisten Karlheinz Essl, das die spezifische Atmosphäre dieser Stadt in subtilen Anklängen heraufbeschwört.

Als weiteres Werk präsentiert Zechner Das Dasein, 17 Arbeiten der Hamburg-Trilogie von 2005.
Wesentlicher Bestandteil der Koffer Arbeiten und gleichzeitig Strategie für Inspiration ist die Reise. An dieser Projektserie arbeitet Zechner seit 1993 in Europa und seinen Peripherien als nomadisierender Künstler.

Der Berlin-Koffer ist das Mammutprojekt eines einjährigen Berliner Tagebuchs mit 100 Arbeiten, die in seinem Atelier, dem ehemaligen Versammlungsraum der sogenannten „Volkspolizei“ im Bezirk Prenzlauer Berg, entstanden.
Der Künstler wird vom Reisenden zum Flaneur, der nicht eine fremde Stadt bereist, sondern die eigene Stadt, in der er lebt, erkundet: eine Metropole zwischen Trauma und Traum.

"Zechners Aufbruch in den Zwischenraum und sein aufreibender Suchprozess sind die Suche nach den Zeichen, nach der Sprache dieser Stadt. Seine Bilder sind immer narrativ, doch hier ist der Sprachfindungsprozess ein schwieriger, denn Berlins Sprache ist keine einheitliche.Aus einem komplexen Zeichensystem von Pfeilen, Formen, Buchstaben, Zahlen und Strukturen entwickelt sich in den Werken des österreichischen Künstlers zwischen Moderne und Postmoderne, Werbung und Graffiti eine neue Sprachlichkeit. Es gibt keine illusionistischen Räume, keine figürlichen Darstellungen und auch keine mystischen Symbole, der Bilderkosmos Zechners dreht sich um bildliche und sprachliche Zeichen, die sich auf einer Oberfläche vereinen oder auf verschiedenen Ebenen aufeinanderprallen und eine Bildsprache entstehen lassen."
aus: Aljoscha Begrich, "Der Berlinbabylon Koffer von Johanes Zechner"
 
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