PERILOUS NIGHT

Utopische Klaviermusik

PERILOUS NIGHT

Utopische Klaviermusik
Mi, 09.06.2010, 19:30 Uhr

Essl Museum

An diesem Abend präsentiert die kanadische Pianistin Tzenka Dianova höchst unterschiedliche Facetten des Klaviers und läßt dieses uns so vertraute Instrument in einem neuen, utopischen Licht erscheinen. In John Cages Perilous Night verwandelt es sich durch sogenannte Präparationen (wobei kleine Gegenstände zwischen die Saiten gesteckt werden) in ein buntes Gamelan-Orchester.
An diesem Abend präsentiert die kanadische Pianistin Tzenka Dianova höchst unterschiedliche Facetten des Klaviers und läßt dieses uns so vertraute Instrument in einem neuen, utopischen Licht erscheinen. In John Cages Perilous Night verwandelt es sich durch sogenannte Präparationen (wobei kleine Gegenstände zwischen die Saiten gesteckt werden) in ein buntes Gamelan-Orchester, das in Tzenka Dianovas First DeConstruction wieder in seinen Ursprungszustand zurückverwandelt wird. Stockhausens Klavierstück IX changiert zwischen klanglicher Meditation und struktureller Vielfalt und breitet zwischen diesen Antipoden einen berückenden Klangkosmos aus. Sequitur XIII von Karlheinz Essl verbindet alte Kanonprinzipien mit erweiterten Spieltechniken und läßt mit Hilfe der Live-Elektronik die Pianistin mit sich selbst in einen Dialog treten.

PROGRAMM

John Cage (1912-1992): The Perilous Night (1943-44)
für präpariertes Klavier

Tzenka Dianova / Charlotte Rose: First DeConstruction (2007)
für Klavier und Zuspielung

Karlheinz Essl (* 1960): Sequitur XIII (2009) - UA
für Klavier und Live-Elektronik

Karlheinz Stockhausen (1928-2007): Klavierstück IX (1961)
für Klavier

PROGRAM NOTES

This programme offers a truly utopic presentation of the piano - four different sonic worlds, each born in the imagination of their composers in their quest to make the instrument even more perfect.

The sounds of John Cage's Perilous Night are completely enthralling, and present a fascinating challenge of perception.

DeConstruction by Tzenka Dianova and Charlotte Rose is a conceptual piece with two functions - to recycle the sounds of The Perilous Night, as well as to unprepare the piano for the following performances.

Stockhausen's Klavierstuck IX examines the possibilities of the "regular" piano to the utmost; without the use of any preparation, the instrument sounds exactly as different and unusual as the prepared piano of Cage.

Karlheinz Essl's Sequitur XIII, a part of his "Sequitur" series, utilizes extended piano techniques married with canon-based electronics, creating a delicately-complex landscape exploring the virtuosity of sound colour.

Tzenka Dianova


TZENKA DIANOVA

Called by the press "a pianistic phenomenon", Tzenka Dianova has devoted the last twelve years of her life to the interpretation and introduction of twentieth century and contemporary music to audiences and students.

Tzenka's great love and talent for the piano manifested themselves at a very early age; she gave her first solo debut at the age of five, and appeared as a concerto soloist at eleven. Since then, Ms. Dianova has won numerous prizes in national and international competitions, and has performed regularly, both as a soloist and as a chamber musician.

Tzenka's education includes postgraduate degrees from three continents, and studies with piano virtuosi Marina Kapatzinskaya, Dmitri Bashkirov, Tamas Vesmas, and Bruce Vogt. During her doctoral research, she became fascinated with the artistic world of John Cage and shared her experience and findings in a book about his prepared piano.

Tzenka has a firm belief in the future of art music and is dedicated to building and re-building connections with the audiences. She also works towards enabling young pianists to interpret and perform avant-garde music, as well as training composers and performers to co-exist as one.

VIDEOS

Tzenka Dianova and Karlheinz Essl premiering Sequitur XIII - Part A
Essl Museum, Klosterneuburg (9 Jun 2010)
 

Tzenka Dianova and Karlheinz Essl premiering Sequitur XIII - Part B
Essl Museum, Klosterneuburg (9 Jun 2010)
 

REVIEW

Am 9.6.2010 hatte man einen Ausflug zu unternehmen, diesmal nach Klosterneuburg ins Essl-Museum. Dort hörte man unter dem Titel PERILOUS NIGHT „utopische Klaviermusik“ von John Cage, Tzenka Dianova/Charlotte Rose, Karlheinz Stockhausen und Karlheinz Essl mit Tzenka Dianova (Klavier) und Karlheinz Essl (Live-Elektronik).

„An diesem Abend“ vermeldete der Programmfolder, „präsentiert die kanadische Pianistin Tzenka Dianova höchst unterschiedliche Facetten des Klaviers und läßt dieses uns so vertraute Instrument in einem neuen, utopischen Licht erscheinen. In John Cages Perilous Night verwandelt es sich durch sogenannte Präparationen (wobei kleine Gegenstände zwischen die Saiten gesteckt werden) in ein buntes Gamelan-Orchester, das in Tzenka Dianovas First DeConstruction wieder in seinen Ursprungszustand zurückverwandelt wird. Stockhausens Klavierstück IX changiert zwischen klanglicher Meditation und struktureller Vielfalt und breitet zwischen diesen Antipoden einen berückenden Klangkosmos aus. Sequitur XIII von Karlheinz Essl verbindet alte Kanonprinzipien mit erweiterten Spieltechniken und läßt mit Hilfe der Live-Elektronik die Pianistin mit sich selbst in einen Dialog treten.“

Das war durchaus sehr spannend, zumal das Konzert sich in einem Saal mit Max Weilers Bildern abspielte. Sequitur XIII (2009) für Klavier und Live-Elektronik war eine Uraufführung dieses work-in-progress-Kompositionszyklus von Karlheinz Essl. Das mica kann vermutlich Anfang Juli den auch durch seine Lehrtätigkeit und diverse Konzertvorhaben (am 26.6.2010 etwa mit Agnes Heginger im Atelier Feilacher/Kummer Seitzersdorf - Wolfpassing 5, 3464 Hausleiten) derzeit eher Gestressten zum mica-Interview laden (O-Ton Karlheinz auf die Anfrage: Im Moment müßte ich „Stressl“ heißen). Beeindruckend war auch die Vielseitigkeit der Pianistin. Auch wenn man das „eh schon öfter gehört hat“: Karlheinz Stockhausens Klavierstück IX (1961) für Klavier ist in seiner revolutionären Sprache und Konstruktion immer noch frappierend. (Heinz Rögl, MICA)
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