YOO DOO RIGHT

Kraut/Rock/Ritual

YOO DOO RIGHT

Kraut/Rock/Ritual
Sa, 04.09.2010, 16:00 Uhr

Essl Museum

Der Geist von Can wurde 2001 von Karlheinz Essl (Elektronik), David Ender (Bass), Elisabeth Flunger (Schlagzeug), Peter Panayi (Gitarre) und Jack Hauser (Gesang) aus Anlass des Todes von Michael Karoli wieder aufgenommen. Die erste einer Serie von YOU DOO RIGHT-Aufführungen fand ebenfalls im Essl Museum statt, mit weiteren Konzerten im rhiz, dietheater und WUK.
Jack Hauser: vocals
Peter Panayi: guitar
David Ender: bass
Elisabeth Flunger: drums
Karlheinz Essl: electronics

1969 veröffentlichte die deutsche Gruppe Can ihre erste LP Monster Movie und läutete damit nicht nur die Ära des Krautrocks ein – bis heute ist ihr Werk maßgeblich für viele namhafte Musiker aus unterschiedlichsten musikalischen Szenen. Irmin Schmidt (Keyboards), Holger Czukay (Bass), Jaki Liebezeit (Schlagzeug), Michael Karoli (Gitarre) und Malcolm Mooney (Gesang) kamen nicht nur aus dem Umfeld von Jazz und Rock, sondern auch aus dem „ernsten“ Lager der Musik. Zwei Bandmitglieder haben bei Karlheinz Stockhausen Elektronische Musik studiert. Die B-Seite von Monster Movie bestand aus einer einzigen 20-minütigen Nummer: YOU DOO RIGHT – ein Zusammenschnitt einer ausufernden Improvisation, die mit ihren 12 Stunden (!) auf keine Schallplatte gepasst hätte:

„Wir spielten durch von ein Uhr nachmittags bis ein Uhr nachts, mit ein paar Pausen, um mal aufs Klo zu gehen oder um was zu essen. Ich erinnere mich, dass YOO DOO RIGHT Stunden dauerte. Ich kletterte mit Michael aus dem Studiofenster, wir gingen in ein Restaurant und aßen, und als wir zurückkamen, spielten sie noch immer den selben Song, also stiegen wir wieder ein – es war ein beinahe endloses Stück.“ (Malcolm Mooney, Sänger von Can)

Der Geist von Can wurde 2001 von Karlheinz Essl (Elektronik), David Ender (Bass), Elisabeth Flunger (Schlagzeug), Peter Panayi (Gitarre) und Jack Hauser (Gesang) aus Anlass des Todes von Michael Karoli wieder aufgenommen. Die erste einer Serie von YOU DOO RIGHT-Aufführungen fand ebenfalls im Essl Museum statt, mit weiteren Konzerten im rhiz, dietheater und WUK. Getreu dem Original insofern, als es weder eine Partitur noch eine Vorgabe für die Dauer gibt und nur die rhythmischen und harmonischen Grundelemente des Stückes als Ausgangsbasis dienen, entsteht dabei ein musikalisches Gemälde, das seinen Reichtum aus dem Spiel mit der Einschränkung schöpft. Das Quintett nimmt nun ihr Jubiläumskonzert vorweg und will in angemessener Umgebung mit Witz, Erfindungsgeist und Forschungsdrang eine weitere Ausgabe von YOU DOO RIGHT entstehen lassen.

Peter Panayi is a bouzouki player and guitarist born and bred in Sydney, Australia. Educated at the University of New South Wales and the American Insitute of Music, Peter’s current projects include; the Cosmic Hustlers, Stoned Genies, Part of Soul and the More Please Orchestra. His love of funk, jazz and rembetiko is almost outstripped by his love of fishing, cooking and pocket knife collecting.

David Ender, geboren in Wodonga (Australien), lebt in Wien. Musiker, Komponist, Performer, Improvisator, Schriftsteller, Übersetzer, Verfasser von Wetware-Handbüchern. Projekte: Freier Puls (1978–81), Jack Hauser (1984–), F.Wake (1984–1989), Ent-Art Orckesta (1986–87), Miki Malör (1991–), Lux Flux (1994–), Damen-Improvisation & Herren-BIGbäng (1995–2000), tiefe Töne (1998–), Stoned Genies (2000–), Baitrunner (2001–), Andrea Bold/TVE (2004–), corpus (2006–), brpobr (2007). Kooperationen/Performances mit Bilderwerfer, Miryam van Doren, Karlheinz Essl jun., Barbara Kraus, Annette Pfefferkorn, Sabine Sonnenschein, Saira Blanche Theatre, Oleg Soulimenko u.a.

Jack Hauser ist ein in unterschiedlichen Sparten tätiger österreichischer Künstler. Zunächst drehte er von Kurt Kren und Peter Kubelka beeinflusste Experimentalfilme. Seit 1983 tritt er als Improvisationsmusiker in Erscheinung, von 1990-94 als Performer im Panta Rhei Theater. Seit 1989 schreibt er gemeinsam mit David Ender experimentelle Kriminalromane in der Tradition von Walter Serner. 1992 beginnt Hauser unter dem Namen EX.FILMWARE Filmperformances in Wohnzimmern und Salons mit speziell gebauten Film- und Projektorinstallationen zu inszenieren. 1994 ist er Mitbegründer des Performance-Kollektivs Lux Flux. Er arbeitet unter anderem mit dem Künstler Markus Schinwald, der Tanzperformerin Sabina Holzer, dem Komponisten Karlheinz Essl und dem Künstlerduo Machfeld zusammen.

Elisabeth Flunger stammt aus Südtirol, hat in Wien Musikwissenschaft, Ethnologie, Schlagzeug und Komposition studiert und lebt in Luxemburg. Als Schlagzeugerin beschäftigt sie sich mit improvisierter und komponierter zeitgenössischer Musik, als Solistin, in Ensembles wie Klangforum Wien, die reihe, United Instruments of Lucilin und in Zusammenarbeit mit Musikern verschiedener Stilrichtungen. Außerdem arbeitet sie als Performerin, Komponistin und Musikerin in Theater- und Tanzproduktionen und hält Workshops mit zeitgenössischer und improvisierter Musik für Kinder und Erwachsene. Ihr Lieblingsinstrument ist eine Ansammlung von Metallobjekten, die sie in Konzerten, Rauminstallationen und Performances verwendet. Für dieses Instrumentarium hat sie spezielle Spieltechniken entwickelt und eine Reihe von Solostücken komponiert.

Karlheinz Essl is composer, improviser and performer. He studied composition with Friedrich Cerha and musicology in Vienna. Besides composing instrumental and electronic music, he performs on his own computer instrument m@ze°2, develops software for computer-aided composition and creates generative sound and video environments. Composer-in-residence at the Darmstadt summer courses (1990-94), at IRCAM, Paris (1992/93) and at the Salzburg Festival (1997). Between 1995-2006 he was teaching „Algorithmic Composition” at the Bruckner University in Linz. As of 2007 professor of electro-acoustic composition at the University of Music and Performing Arts in Vienna.
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